Bruce Chatwin-Traumpfade

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    Die Bibel jedes Nomaden und anti-Zivilisten:

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    Unterwegs sein, Reisen, immer mit leichtem Gepäck, war, nach einem Schlüsselerlebnis in seinem früheren Berufsleben als Kunstkritiker, die Lebensphilosophie Chatwins und meiner Meinung nach vermittelt er diese Einstellung nirgendwo in seinem Werk so klar wie hier. Die Aboriginies, die plötzlich, irgenwann in ihrem Leben aufbrechen, um den "Songlines", den Traumpfaden, auf denen ihre Ahnen die Welt ins Dasein sangen, zu folgen, sind seine Protagonisten.

    In Arkady, einem Australier russischer Abstammung, findet er dabei Unterstützung. Er hat es sich zum Lebensinhalt gemacht, die Rechte der Aborigines zu bewahren; und wenn das bedeutet, dass er von einer Eisenbahngesellschaft dafür bezahlt wird, zwischen den konträren Interessen zu vermitteln, dann profitieren beide Seiten davon. Die geplante Streckenführung soll nicht mit den heiligen Städten kollidieren; das Recht der Aborigines auf ihr Land, auf ihre Lebensweise soll wieder hergestellt werden.

    In langen Gesprächen mit Stammesältesten, Jägern, mit Arkady und anderen Engagierten, erfährt Chatwin von den Problemen des Überlebens in der heutigen Zeit, vom Handel mit der Kunst der Aborigines, aber auch von den Ritualen und Träumen, die all dem zugrunde liegen.

    In seine Grundüberlegungen über das Nomadentum, über Aggression und Instinkte baut Chatwin immer auch seine in langen Jahren gesammelten Notizen über afrikanische Nomadenvölker, Zitate aus Büchern und Gesprächen ein.

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